Welche Arten von Wandfarbe gibt es?

Welche Artikel von Wandfarben gibt es?

Wandfarben unterscheiden sich nicht nur in Qualität, sondern auch in Ihrer Art oder besser Zusammensetzung bzw. Basis. Dadurch ist es möglich für verschiedene Anforderungen die richtige Wandfarbe auszuwählen. Im nachfolgenden Ratgeber erhaltest Du einen kurzen Überblick über die verschiedenen Arten von Wandfarben sowie deren Verwendungsmöglichkeiten.

Inhaltsverzeichnis

Dispersionsfarbe - Der Allrounder

Die meistverwendete Wandfarbe ist die Dispersionsfarbe und das auf Grund ihrer Eigenschaften zu Recht. Sie besteht, wie der Name verrät aus einer Dispersion. Dies ist im chemischen Sinne eine Verbindung aus zwei Stoffen, die sich kaum ineinander lösen bzw. mischen lassen. Bei Dispersionsinnenfarben werden Acrylat oder Kunstharz (Bindemittel) mit Lösungsmittelen, Füllstoffen, Pigmenten und Zusatzstoffen (Additive) gemischt. Die einzelnen Bestandteile sorgen dafür das die Dispersionsfarbe auch an der Wand haften bleibt und austrocknet.

1.1. Vorteile der Dispersionsfarbe

Dispersionsfarben besitzen viele positiven Eigenschaften. Zum einen trocknen sie sehr schnell und sind relativ geruchsneutral was besonders für Wohnräume von Vorteil ist. Haftungsprobleme gibt es selten, denn sie sind für fast alle Untergründe geeignet. Die leichte Verarbeitung und die Möglichkeit die Wandfarbe in fast allen Farben abzutönen, machen sie so besonders. Dispersionsfarben lassen sich ohne Probleme erneut überstrichen, wenn z.B. der Farbton nicht mehr gefällt oder der Anstrich erneuert werden soll.

1.2. Nachteile einer Dispersionsfarbe

Die Nachteile einer Dispersionsfarbe sind relativ gering. Sie sind nicht diffusionsoffen, regulieren also nicht das Raumklima. Das macht sie anfälliger für Schimmel.

Latexfarbe – Die Robuste

Latexfarben zählen zu den sehr widerstandsfähigen Anstrichen im Innenbereich. Oftmals werden sie auch als „abwaschbare Wandfarbe“ bezeichnet. Sie werden überall da eingesetzt, wo eine starke Beanspruchung herrscht, z.B. in Fluren, öffentlichen Gebäuden, Küche und Bad. Echte Latexfarben gibt es fast nicht mehr. Diese sind mittlerweile Dispersionsfarben mit einem Kunstharz-Bindemittel, welche fast identische Eigenschaften zu echtem Latex aufweisen. Die Latexfarbe ist somit eine robuste Dispersionsfarbe mit all ihren Eigenschaften und hat meistens die Nassabriebklasse 1-2.

Silikatfarbe – Die Natürliche

Silikatfarben sind Wandfarben mit einem natürlichen Bindemittel, dem „Kaliwasserglas“, welches durch die Schmelze von Pottasche und Quarzsand entsteht. Das dabei gewonnen Material wird zerkleinert und in Wasser gelöst. Dadurch entsteht ein natürliches Bindemittel, welches von Natur aus sehr alkalisch ist. Somit ist die Silikatfarbe frei von Konservierungsstoffen und Lösemitteln.

3.1. Vorteile einer Silikatfarbe

Wandfarben auf Silikatbasis sind besonders umweltfreundlich sowie wohngesund und damit ideal für Allergiker. Die Farbe ist hoch alkalisch und damit von Natur aus schimmel- und pilzwidrig. Silikatfarben gehen eine sehr gute Verbindung mit mineralischen Untergründen ein. Sie verkieseln und verkleben nicht wie bei einer Dispersionsfarbe mit dem Untergrund und bleiben damit atmungsaktiv.

3.2. Nachteile von Silikatfarben

Die Silikatfarbe hat nur sehr wenige Nachteile gegenüber einer Dispersionsfarbe. Einer davon ist, dass sie ausschließlich auf mineralischen Untergründen haftet, auf anderen benötigt man immer eine Grundierung. Auch der Preis liegt meist höher als der der Dispersionsfarben.

 

Kalkfarbe - Die alternative Natürliche

Kalkfarbe ist eine mineralische Wandfarbe, die besonders umweltschonend ist. Da Kalk besonders grobporig und schimmelwidrig ist, hat man mit einer Kalkfarbe den idealen Anstrich in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die Farbe ist sehr diffusionsoffen und dabei feuchtigkeitsregulierend.

4.1. Vorteile von Kalkfarben

Kalkfarbe ist eine mineralischen Wandfarbe die frei von Kunststoffen und Weichmachern ist und daher bestens für Allergiker geeignet. Die Farbe erzeugt eine matte und natürliche Optik, die mit anderen Farben nicht möglich ist. Durch ihre Wasserdurchlässigkeit, grobporige Struktur und desinfizierende Wirkung, erzeugt die Farbe ein angenehmes Raumklima und schützt die Wände vor Schimmel und Bakterien.

4.2. Nachteile von Kalkfarben

Natürlich gibt es bei der Verwendung von Kalkfarbe nicht nur Vorteile. Da Kalkfarbe ätzend ist, ist diese nur mit geeigneter Schutzausrüstung verarbeitbar. Die raue Struktur macht diese äußerst empfindlich gegenüber Wasser und Schmutz, deshalb ist sie nicht für Küchen und Bäder geeignet. 

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